Ein Fallbeispiel – erarbeitet durch unseren Schülerpraktikanten Ludwig.
Für einen ersten Einblick in die Arbeitswelt hat sich der 9.-Klässler Ludwig das regioteam ausgesucht: Hier absolvierte er in den vergangenen zwei Wochen sein Schülerpraktikum. Um Ludwig einen Eindruck und allerersten Überblick über die vielen Themen, Fragestellungen und Methoden unserer Arbeit zu verschaffen, wurde ihm die Aufgabe gestellt, den Bundesplatz zu kartieren.
Der Bundesplatz ist ein ziemlich geschäftiger Stadtplatz in Berlin, hier liegt das Büro von regioteam. Neben seiner Funktion als Verkehrsdrehscheibe, dient er vielen Menschen als Wohnort, als Einkaufsort, Arbeitsort, Ort für die Mittagspause oder den Arztbesuch. Es gibt sogar etwas Grün mit Ruhebänken, Bäumen und einem öffentlichen Toilettenhäusschen. Kurzum: Der Platz hat viele Funktionen.
Der Mikrokosmos Bundesplatz vereint damit auch viele Aspekte auf sich, die uns im regioteam brennend interessieren. Als Stadtplaner beschäftigen wir uns mit der Frage, welche bauliche Form und welche Regeln notwendig sind, damit der Platz für so viele unterschiedliche Menschen funktioniert. Aus regionalökonomischer Sicht interessiert uns, welche Geschäfte es hier gibt, und warum manche hier gut und andere weniger gut laufen. Wir fragen uns auch welche (wirtschaftlichen) Beziehungen zwischen den verschiedenen Nutzungen am Platz bestehen und was passiert, wenn beispielsweise eine dieser Nutzungen verschwindet.
Um diese ziemlich komplexen Zusammenhänge zu verstehen, hilft es oft, das Ganze einmal systematisch zu erfassen. Zum Beispiel mithilfe einer Kartierung aller Nutzungen, die dann nach den relevanten Gesichtspunkten geordnet werden können und so das reale Chaos zumindest auf der Karte etwas ordnen und vereinfachen. Zusammenhänge werden so manchmal verständlicher.
Und so zeigt Ludwigs Bundesplatz-Karte verschiedene – zumeist gewerbliche – Nutzungen am und um den Bundesplatz. Diese hat er zunächst am Computer per “Desktop-Recherche” erfasst und später zu Fuß, per “Sichterfassung” mit Kamera und Notizblock um weitere Nutzungen ergänzt. Erstaunlich, wie viele kleine Läden auch bis heute noch nicht auf Google zu finden sind! Alle aufgenommenen Daten wurden dann in einem Geographischen Informationssystem (GIS) in Tabellen sortiert und geographisch verortet. In Kombination mit anderen Kartendaten, zum Beispiel einem Luftbild der Umgebung oder den Häusergrundrissen des Viertels hat Ludwig am Ende eine Nutzungskarte erstellt – komplett mit Legende, Maßstabsleiste und Nordpfeil.
Wir finden: ein ordentliches Ergebnis für ein zweiwöchiges Schülerpraktikum!